Zuhause verlassen, um nach Hause zu kommen - Meine Heimkehr

Ich bin wieder da!!!
Mein Rückflug war ein Gruppenflug mit den anderen Stipendiaten meiner Organisation. Es war ziemlich lustig, da wir alle in einer Mischung aus Deutsch und Englisch geredet haben und viele Sachen nichtmal Sinn gemacht haben. Wir sind über die Nacht geflogen, aber da ich in Flugzeugen nicht schlafen kann, habe ich mein Abschiedsbuch gelesen und Filme geschaut. Nach der Kofferausgabe haben alle Familien auf uns gewartet und da wir 60 Leute waren, war das eine ganze Menge vom Menschen. Ich hab mir mit ein paar Anderen mehr Zeit gelassen und wir sind als letztes rausgekommen, als Einige schon gegangen waren. Meine Mama hatte einen riesen Amerikahut auf und mein Bruder ist irgendwie 15cm gewachsen und war somit größer als ich. Wir sind nach Hause gefahren und dort hat eine Überraschung auf mich gewartet... Meine Mama hat meine besten Freunde eingeladen und als ich die Haustür aufgemacht habe, stand meine ganze Familie und meine Freunde da. Ich war zwar völlig fertig, aber wir haben trotzdem Draußen ein Feuer gemacht und gegrillt. Meine Mama hatte außerdem mein ganzen Zimmer neu im Amerika-Style dekoriert und Bilder aufgehängt.

Eingelebt hatte ich mich ziemlich schnell wieder, da ich am Samstag auch gleich Geburtstag hatte und am Sonntag gleich wieder ein Fußballspiel. Ich habe ziemlich oft noch Englische Wörter benutzt, einfach aus Reflex oder weil ich das Deutsche Wort nicht mehr wusste. Genau wie der Jetleg habe ich das aber auch mit der Zeit in den Griff bekommen. Man kann schon sagen, dass ich einen kleinen Kulturschock bekommen habe, aber ich habe mich recht schnell wieder angepasst. Es sind nicht die großen Dinge, die anders sind, sondern kleine Dinge, an die man normalerweise gar nicht denkt. Zum Beispiel Zahlen bereiten mir Probleme, da man in Amerika die erste Zahl zuerst nennt (fourty-five) währrend man in Deutschland erst die Zweite Zahl sagt (Fünfundvierzig). Außerdem sage ich immer Dollar statt Euro und ich bin immernoch an die amerikanischen Fahrensregeln gewohnt. Da ich den Führerschein machen will, ist das allerdings eher unpraktisch. Vor meinem Auslandsjahr ist mir das gar nicht aufgefallen, aber wie wir Deutschen uns gegenseitig behandeln und uns verhalten unterscheidet sich von den Amerikanern. Amerikaner haben eine gewisse Offenheit und auch Freundlichkeit, die zwar oft als fake bezeichnet wird, aber dennoch besteht. Bei vielen Themen sind wir Deutsche eher verklemmt, während diese in Amerika völlig normal sind. Außerdem haben Amerikaner teilweise völlig unterschiedliche Meinungen und Blickwinkel als wir und haben weniger Hemmungen diese zu zeigen. Das Klima hier ist auch deutlich anders, vor allem da ich 1 Jahr in der Wüste gelebt habe. Meine Familie erklärt mich vermutlich für Verrückt wenn ich bei 30°C eine lange Hose anhabe, aber da muss ich mich eben noch umgewöhnen.

Ich habe mich in meinem Auslandsjahr auf jedem Fall weiterentwickelt und viele Sachen mehr zu schätzen gelernt. In Amerika hieß es immer zu mir: "Man kann zwar das Mädchen aus Deutschland holen, aber das Deutschland nicht aus dem Mädchen". Nachdem ich 1 Jahr in den USA gelebt habe, kann ich diesen Satz jetzt umdrehen: "Man kann das Mädchen aus Amerika holen, aber das Amerika nicht aus dem Mädchen". Albuquerque ist mein Zweites Zuhause geworden und ein Teil von mir wird immer die lebensfrohe Amerikanerin sein, die ich für ein Jahr sein durfte.

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